
Nico Megerle (oben) fühlt sich gut vorbereitet für die Europameisterschaften. ©Jozsef Borsi
Nico Megerle vom Ringer-Bundesligisten ASV Urloffen geht am kommenden Dienstag im nordmazedonischen Skopje bei den U23-Europameisterschaften auf die Matte. Für den gebürtigen Kinzigtäler sind die fünften Europameisterschaften im Jugend-/Juniorenbereich, bei denen er in der Klasse bis 61kg (Freistil) antritt.
Während am Montag die Titelkämpfe der Klassen 57, 65, 70, 79 und 97 kg beginnen, wird es für Nico Megerle, der das Ringen beim KSV Hofstetten gelernt hat, am Dienstag ernst. Er wird sich gemeinsam mit elf weiteren Athleten messen, darunter internationale Topleute wie Razmik Papikyan aus Armenien, der mit dem fünften Platz beim World Cup 2020 (Männer) seine Qualität zeigte, oder Teimuraz Vanishvili aus Georgien, der mit dem zweiten Platz beim traditionsreichen Don-Kolov-Turnier der Männer auf sich aufmerksam gemacht hat. Immer vorne dabei sind auch traditionsgemäß die Ringer aus Russland. Es wird ein heißer Ritt für Nico Megerle. Mit einer einigermaßen guten Auslosung ist es allerdings nicht abwegig, einen dritten oder fünften Platz ins Visier zu nehmen.
Holprige Vorbereitung
„Die Vorbereitung war nicht ganz leicht durch die ganzen Corona-Maßnahmen. Aber ich freue mich einfach, wieder einen hochkarätigen Wettkampf bestreiten zu können“, sagt der 20-Jährige, der mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Luca – ebenfalls Bundesliga-Ringer bei den „Hornets“ in Urloffen – in Freiburg wohnt. „Wir hatten im Januar ein Turnier in Nizza und danach diverse Lehrgänge. Ich bin gut drauf und optimistisch für die EM“, so Megerle. Am Samstag fährt er zum Treffpunkt der EM-Teilnehmer nach Heidelberg, bevor es am Sonntagmorgen mit dem Flieger nach Skopje geht. Dort warten dann ein Quarantäne-Hotel, Corona-Tests und regelmäßiges Fiebermessen auf den Kinzigtäler. „Ich weiß noch nicht genau wie es abläuft, aber wahrscheinlich ähnlich wie beim World Cup in Serbien im Dezember“, glaubt Megerle.
Trainer glaubt an seinen Schützling
Urloffens Trainer Michael Schneider freut sich über die Wettkampfchance seines Schützlings. „Leider hatte Nico aufgrund der Pandemie im letzten Jahr keine Chance, sich in seiner Altersklasse zu zeigen. Dort hätte ich ihm schon eine Medaille zugetraut“, bedauert der Coach. Bei gutem Verlauf sieht Schneider aber auch diesmal gute Chancen für den 20-Jährigen. „Er gehört zum jüngsten Jahrgang der U23, aber er ist sehr fokussiert und hat sich seine Chance redlich verdient. Damit es mit einer Medaille klappt, benötigt man allerdings auch etwas Glück bei der Auslosung und einen guten Tag“, schätzt Schneider realistisch ein, denn: „Wie man erst kürzlich bei der Olympia-Qualifikation sehen konnte, hängen gerade im Freistil die Trauben für Sportler aus Deutschland sehr hoch. Allerdings könnte eine Medaille zum jetzigen Zeitpunkt der optimale Startschuss für Nico in den Olympia-Zyklus 2024 sein. Ich würde es mir für ihn wünschen, denn er hätte es verdient.“
Quelle: Mittelbadische Presse